Eigenkapital beim Immobilienkauf – was zählt wirklich dazu? Finanzielle Basis schaffen: Warum Eigenkapital der Schlüssel zur Immobilie ist

Der Traum von den eigenen vier Wänden beginnt oft mit einer einfachen Frage: „Habe ich genug Eigenkapital?“

Ob Eigentumswohnung, Einfamilienhaus oder Ferienresidenz – ohne Eigenmittel vergibt keine Schweizer Bank eine Hypothek. Doch was genau gilt eigentlich als Eigenkapital? Wie viel davon ist nötig – und warum gelten beim Kauf eines Zweitwohnsitzes deutlich strengere Regeln?

Wir klären, was zählt, worauf Banken achten und welche Unterschiede zwischen Erst- und Zweitwohnsitzen bestehen.

Was versteht man unter Eigenkapital?

Eigenkapital ist jener Teil des Kaufpreises, den Sie selbst einbringen, ohne ihn fremd zu finanzieren. Es stellt die Basis jeder Finanzierung dar – als Zeichen finanzieller Solidität und zur Absicherung der Bank.

Zu den gängigen Eigenmitteln zählen:

  • Bargeld oder Bankguthaben
  • Sparguthaben (inkl. Säule 3a, aber nur für den Erstwohnsitz)
  • Vermögen aus Wertschriften (Aktien, Fonds etc.)
  • Vorbezug oder Verpfändung der Pensionskasse (2. Säule) – nur für Erstwohnsitz!
  • Vermögenswerte aus Erbschaften, Schenkungen oder Darlehen von Familienangehörigen
  • Verkaufserlös einer bestehenden Immobilie

Nicht als Eigenkapital gelten zukünftige Einkommen oder Kredite von Dritten ohne schriftliche Vereinbarung.

Wie viel Eigenkapital verlangt die Bank?

Grundsätzlich gilt in der Schweiz:
Mindestens 20 % des Kaufpreises müssen aus Eigenmitteln stammen.
Davon wiederum müssen mindestens 10 % "harte Eigenmittel" sein – also Kapital, das nicht aus der Pensionskasse stammt.

Beispiel für einen Erstwohnsitz:

  • Kaufpreis: CHF 1’000’000
  • Eigenkapital: CHF 200’000
  • davon mindestens CHF 100’000 „harte“ Eigenmittel

Die restlichen 80 % können durch eine Hypothek abgedeckt werden – meist in zwei Teilen: 1. Hypothek (bis 66 %) und 2. Hypothek (bis 80 %).

Besonderheiten beim Kauf eines Zweitwohnsitzes

Beim Kauf einer Zweitwohnung – etwa im Tessin als Feriendomizil – gelten strengere Bedingungen:

  • Es wird häufig 30–40 % Eigenkapital verlangt (statt 20 %)
  • Weder die 2. Säule noch die 3. Säule dürfen eingesetzt werden
  • Banken bewerten die Tragbarkeit konservativer, da Ferienwohnungen als „Luxusobjekte“ gelten
  • Das Objekt muss in einer touristisch oder verkehrstechnisch gut erschlossenen Lage liegen

Beispiel Zweitwohnsitz:

  • Kaufpreis: CHF 1’000’000
  • Eigenkapital: CHF 300’000 bis CHF 400’000 (aus liquiden Mitteln oder Vermögenswerten)
  • Kein Zugriff auf Pensionskasse oder Säule 3a

Diese verschärften Bedingungen sollen sicherstellen, dass nur Käufer mit solider Vermögensbasis eine Zweitwohnung finanzieren können – ohne spätere finanzielle Engpässe.

Was zählt nicht (mehr) als Eigenkapital?

Einige Mittel werden von Banken nicht oder nur eingeschränkt akzeptiert:

  • Unbelegte private Darlehen ohne Vertrag
  • Lebensversicherungen mit Rückkaufswert, sofern nicht klar verpfändet
  • Auto, Schmuck oder Sammlerstücke – werden als illiquide Werte nicht angerechnet
  • Erwartete Erbschaften – zählen nicht, solange sie nicht erfolgt sind

Banken legen grossen Wert auf die Nachvollziehbarkeit und Verfügbarkeit des Eigenkapitals. Klare Dokumentation ist entscheidend.

Eigenkapital aufbauen – so funktioniert’s

Wenn das Eigenkapital noch nicht reicht, helfen folgende Strategien:

  • Sparen mit Ziel: Monatliche Sparbeträge auf ein separates Immobilienkonto
  • Vermögen aufbauen mit Wertschriften – mittelfristig investiert
  • Schenkungen oder zinslose Darlehen innerhalb der Familie
  • Verkauf von Vermögenswerten, z. B. eines bestehenden Ferienhauses oder eines Autos
  • Vermietung von Wohneigentum, um zusätzliches Eigenkapital zu erwirtschaften

Wichtig: Wer auf Schenkungen oder Darlehen setzt, sollte dies frühzeitig mit der Bank und einem Notar abstimmen.

Was bedeutet Eigenkapital für die Tragbarkeit?

Neben der Höhe des Eigenkapitals prüft die Bank die sogenannte Tragbarkeit.
Das heisst, wie gut Sie sich die laufenden Kosten leisten können. Dazu zählen:

  • Hypothekarzinsen (kalkulatorisch mit 5 %)
  • Amortisation
  • Nebenkosten (ca. 1 % des Kaufpreises)

Diese Kosten dürfen ein Drittel Ihres Bruttoeinkommens nicht überschreiten.
Bei Zweitwohnungen wird zusätzlich geschaut, ob Ihre Lebenshaltungskosten am Hauptwohnsitz weiterhin gedeckt sind.

Je mehr Eigenkapital Sie mitbringen, desto geringer fällt die Hypothek aus – und desto besser sieht Ihre Tragbarkeit aus.

Fazit: Je höher das Eigenkapital, desto solider die Basis

Eigenkapital ist der Schlüssel zu einer stabilen Immobilienfinanzierung. Wer eine Erstwohnung kaufen möchte, hat etwas mehr Spielraum – z. B. durch den Einsatz der 2. Säule oder der Säule 3a. Beim Kauf einer Zweitwohnunghingegen gelten strengere Anforderungen: mehr Eigenkapital, keine Vorsorgegelder, klar nachweisbare Mittel.

Unser Tipp: Planen Sie frühzeitig, dokumentieren Sie Ihre Mittel sauber – und lassen Sie sich professionell beraten, um Spielräume optimal zu nutzen.

Ihr nächster Schritt – mit uns persönlich

Damiano Bertolotti und Fabienne Helen Daul von Case Bertolotti Immobiliare beraten Sie persönlich beim Kauf von Erst- und Zweitwohnsitzen im Tessin – inklusive realistischer Finanzierungsstrategien und direktem Kontakt zu regionalen Banken.

Persönliche Finanzplanung in lockerer Atmosphäre: Das Bild zeigt, wie wichtig ein gemeinsamer Überblick über die eigenen Mittel beim Immobilienkauf ist.
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