Der Unterschied zwischen Reglement und Hausordnung Wie die Hausordnung für einen reibungslosen Alltag sorgt

Beim gemeinschaftlichen Wohnen in einer Stockwerkeigentümergemeinschaft treten immer wieder Fragen zur Nutzung der gemeinschaftlichen Bereiche und zur Regelung des Zusammenlebens auf. Hierbei spielen sowohl das Reglement des Stockwerkeigentums als auch die Hausordnung eine zentrale Rolle. Doch worin unterscheiden sich diese beiden Dokumente, und welche rechtliche Bedeutung haben sie?

Das Reglement des Stockwerkeigentums

Das Reglement des Stockwerkeigentums ist eine verbindliche Grundlage, die bei der Begründung des Stockwerkeigentums erstellt wird. Es dient dazu, die Rechte und Pflichten der einzelnen Eigentümer sowie die Verwaltung der Liegenschaft zu regeln. Das Reglement kann spezifische Bestimmungen zur Nutzung der gemeinschaftlichen Teile, zur Verteilung der Kosten, zu baulichen Veränderungen oder zur Verwaltung der Immobilie enthalten.

Ein entscheidender Punkt ist, dass das Reglement im Grundbuch angemerkt werden kann. Dadurch ist es nicht nur für alle aktuellen Eigentümer bindend, sondern auch für zukünftige Käufer der jeweiligen Einheiten. Änderungen des Reglements sind nur mit qualifizierter Mehrheit oder, je nach Bestimmung, sogar mit Einstimmigkeit der Eigentümergemeinschaft möglich.

Die Hausordnung

Im Gegensatz zum Reglement des Stockwerkeigentums ist die Hausordnung nicht gesetzlich vorgeschrieben. Sie wird oft zusätzlich erstellt, um das Zusammenleben innerhalb der Gemeinschaft zu erleichtern und das Reglement von detaillierten Bestimmungen zu entlasten. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Hausordnung dem Reglement sowie den gesetzlichen Vorgaben nicht widersprechen darf. Sie kann lediglich ergänzende Regelungen enthalten.

Die Hausordnung legt in der Regel praktische Vorgaben für den Alltag innerhalb der Liegenschaft fest. Dazu gehören häufig Regelungen zu folgenden Themen:

  • Nutzung von Gemeinschaftsbereichen wie Treppenhäusern, Waschküchen oder Gärten
  • Lärmschutz und Einhaltung von Ruhezeiten
  • Ordnung und Sauberkeit in Gemeinschaftsflächen
  • Nutzung des Lifts (z. B. Rauchverbot, Transportbeschränkungen für schwere Gegenstände)
  • Haustierhaltung
  • Beschriftung von Klingelschildern und Briefkästen

Während das Reglement mit hohen rechtlichen Hürden geändert werden kann, ist die Hausordnung flexibler anpassbar. Die Eigentümerversammlung hat die Kompetenz, sie mit einfacher Mehrheit zu verabschieden oder zu ändern – sofern das Reglement keine abweichenden Mehrheitsvorgaben enthält. Eine Eintragung im Grundbuch ist nicht erforderlich.

Fazit: Ergänzung statt Widerspruch

Sowohl das Reglement des Stockwerkeigentums als auch die Hausordnung spielen eine wichtige Rolle im Zusammenleben einer Eigentümergemeinschaft. Während das Reglement die grundlegenden und rechtlich verbindlichen Rahmenbedingungen schafft, sorgt die Hausordnung für einen reibungslosen Alltag durch praktische Detailregelungen.

Um Konflikte zu vermeiden, sollten beide Dokumente klar formuliert und auf die spezifischen Bedürfnisse der Eigentümergemeinschaft abgestimmt sein. Eine gut durchdachte Gemeinschaftsordnung trägt wesentlich zu einem harmonischen Miteinander in der Liegenschaft bei.

Wie die Hausordnung den Alltag regelt
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