Das Reglement der Stockwerkeigentumsgemeinschaft Warum ein Reglement so wichtig ist

Ein Reglement ist im Stockwerkeigentum gesetzlich nicht zwingend vorgeschrieben, aber in der Praxis unverzichtbar (Art. 712g Abs. 3 ZGB). Es legt die Regeln für das Zusammenleben, die Verwaltung und die Nutzung der gemeinschaftlichen Teile fest. Damit sorgt es für klare Verhältnisse und kann viele Konflikte vermeiden.

Welche Fragen sollte ein Reglement klären?

Ein gut durchdachtes Reglement beantwortet wichtige Fragen des täglichen Miteinanders. Darf in einer Wohnung ein Gewerbe betrieben werden? Welche Bestimmungen gelten für Balkone, Treppenhäuser oder Parkplätze? Wie werden Kosten fair verteilt, und wie wird der Erneuerungsfonds finanziert? Auch die Beschlussfassung in der Eigentümerversammlung sollte klar geregelt sein – beispielsweise, wann Einstimmigkeit erforderlich ist und wann eine einfache oder qualifizierte Mehrheit genügt.

Wann und wie wird ein Reglement erstellt?

Oft wird das Reglement bereits beim Begründungsakt des Stockwerkeigentums erstellt und ins Grundbuch aufgenommen. Das bietet den Vorteil, dass Kaufinteressenten von Anfang an wissen, welche Regeln gelten. Wird das Reglement erst nachträglich erlassen, ist ein Beschluss mit qualifiziertem Mehr erforderlich, also eine doppelte Mehrheit nach Köpfen und Wertquoten. Eine vollständige Änderung bestehender gesetzlicher Vorgaben erfordert sogar die Einstimmigkeit aller Eigentümer.

Änderungen – wenn die Regelungen nicht mehr passen

Ein Reglement ist auf Dauer angelegt, kann aber angepasst werden, wenn sich einzelne Bestimmungen als unpraktisch erweisen. Dafür gelten die gleichen Mehrheitsverhältnisse wie bei der erstmaligen Erstellung. Bestimmte gesetzliche Regelungen lassen sich allerdings nur mit Einstimmigkeit ändern – etwa, wenn es um die Verwaltungskompetenzen oder bauliche Maßnahmen geht. Änderungen sollten dokumentiert werden, damit auch spätere Käufer über die aktuellen Regelungen informiert sind.

Reglement und Grundbuch – was ist zu beachten?

Wird ein Reglement im Grundbuch angemerkt, entfällt für Verkäufer die Aufklärungspflicht gegenüber Käufern. Diese müssen sich selbst informieren. Allerdings gilt das nur für die eingetragene Version – spätere Änderungen, die nicht im Grundbuch vermerkt sind, müssen den Käufern dennoch mitgeteilt werden.

Fazit: Ein durchdachtes Reglement bringt Klarheit und Sicherheit

Ein gut formuliertes Reglement schafft klare Strukturen und verhindert viele Streitigkeiten innerhalb der Eigentümergemeinschaft. Es lohnt sich, bei der Erstellung auf bewährte Vorlagen zurückzugreifen, diese aber individuell an die Bedürfnisse der Gemeinschaft anzupassen. Während große Anlagen oft detaillierte Regelwerke benötigen, können kleine Gemeinschaften mit einer einfacheren Struktur auskommen. Das Ziel bleibt jedoch immer gleich: Ein geregeltes Miteinander, das den Interessen aller Eigentümer gerecht wird.

Was ist denn der Unterschied zwischen Hausordnung und Reglement? Lesen Sie hierzu unseren Artikel oder lernen Sie generelles über das Stockwerkeigentum.

Warum ein Reglement für die Sockwerkeigentumsgemeinschaft so wichtig ist
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